Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist bekanntlich ein großer Naturschutzverband in Deutschland. Möglicher Weise gehen ihm die Themen aus:
Die Deutsche Presseagentur dpa verbreite am 12. Mai 2010 eine Meldung, in der der BUND „dramatische Folgen für die Vogelwelt“ durch den kalten Frühling ausmachte. Nein, nicht die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko war gemeint, sondern „viele junge Meisen in ihren Nistkästen“, die in „ihren Nistkästen erfroren“ waren, so jedenfalls der BUND.
Und der Grund wurde auch gleich mit bekanntgegeben: Es läge an der „mangelhaften Qualität der Kästen“.
Viele Nistkästen bestünden aus zu dünnem Holz und seien so schlecht verarbeitet, dass kalte Zugluft durch den Kasten ziehe. Zahlreiche Möbelhäuser, Baumärkte und Gartencenter böten laut BUND solche Kästen an. Und eine Lösung des Problems für potenzielle Nistkastenbauer, das eigentlich gar keines ist, wurde auch gleich mit angeboten: Das Holz sollte 24 Millimeter dick und unbehandelt sein. So können die Vögel die selbst produzierte Wärme im Nistkasten auch in einer kalten Frühlingsnacht speichern – und dem Erfrierungstod entgehen.
Ob die Sesselpuper in der BUND-Geschäftsstelle auch gezählt haben, wie viele Vögel, die nicht in Nistkästen brüten, erfroren sind? Höhlenbrüter und Offenbrüter vom Spatzen über den Fasan bis zum Zaunkönig leben (oder sterben) in jedem Jahr mit ungünstiger nasskalter Witterung, weil dann die Nahrungsgrundlage ausfällt; es gibt nicht ausreichend Insekten für die Jungenaufzucht. Geschwächte Jungtiere unterkühlen leicht. Gerade Meisen gleichen diese Verluste durch Nachgelege gut aus. Haben die BUNDler schon mal einen (auch „zugigen“) Meisen-Nistkasten von innen gesehen? Da ist ein dickes Nestpolster aus Moos und Federn drin, und nachts sitzt der Altvogel oben auf dem Nest und hudert seine Jungen. Und wie haben sich die Meisen bloß vermehrt, als es noch keine Nistkästen gab? Hier werden Themen zu Problemen hochstilisiert, die gar keine sind. Wie wär es denn mal zur Abwechslung mit Greifvogelverlusten an Windkraftanlagen oder Seevogelopfer in Offshore-Wind“parks“ oder ständige Störungen in Brutvogelgebieten durch Touristen im vom BUND so hochgelobten „Weltnaturerbe“ Wattenmeer? Das könnte aber die BUND-Windkraftfraktion oder die Bereitsteller von Fördergeldern aus Politik und Verwaltungen verschrecken.
Auf den Nistkasten-Fluglochweiten-Naturschutz des NABU folgt nun der Wandstärken-Naturschutz des BUND, demnächst vielleicht mit wärmegedämmten und zentralgeheizten Nistkästen aus erneuerbaren Energien.