Dokumentation: Gänsejagd im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“/Ems

Schutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ an der Ems: „Heger“ mit Beute: Zwei Graugänse, was ist im grünen Plastikeimer? Foto: Eilert Voß

Seit 2008 wurde in Niedersachsen die Jagd auf Gänse ausgeweitet, vorgeblich, weil sie Schäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen anrichten.
Neben Graugänsen dürfen nun auch Bläss- und Saatgänse geschossen werden, auch in ausgewiesenen Naturschutzgebieten, Graugänse und Kanadagänse auch in Vogelschutzgebieten der Europäischen Union. Das Regelwerk ist kompliziert, und die verschiedenen Gänsearten und -unterarten sind auch für Kenner nicht immer  leicht zu unterscheiden, gerade in der Dämmerung sind die Arten nur durch ihre Flugrufe  auseinanderzuhalten. Bei Jägern ist das wohl anders. Über den eingeschränkten  Kimme-und-Korn- oder den Laufschiene-Blickwinkel berufen sich diese angeblichen „Heger“ gerne auf ihr „grünes Abitur“, das sie mit dem Bestehen der Jägerprüfung vor sich hertragen, um damit ihren Anspruch als  die wahren „Naturschützer“ und Kenner der wildlebenden Tiere zu unterstreichen. In der Praxis entpuppen sich diese „Abiturienten“ aber oft als Hilfsschüler und gnadenlose Schießer, die nur einem blutigen Hobby fröhnen, das sie aber öffentlich als „edles Waidwerk“ mit hohem Propagandaaufwand verkaufen.

Der „Landesjagdverband Niedersachsen“ darf sich gar „anerkannter Naturschutzverband“  nennen, und unterstützt das Treiben dieser Gänseschießer in Schutzgebieten! Eine ganze andere Position vertritt der „Ökologische Jagdverband Niedersachsen„, er lehnt die Bejagung von Bläss- und Saatgänsen sowie die Gänsejagd an sich in Rastgebieten ab. Ein „normaler“ Spaziergänger darf dieses Naturschutzgebiet hier  gar nicht betreten, als „Eintrittskarte“ benötigt man die „licence to kill“, eben den Jagdschein. Als „Kollateralschaden“ werden streng geschützte Watvogelarten durch die bloße Anwesenheit der Jäger und Jagdhunde von ihren Rast- oder Nahrungsflächen vertrieben, das Vogelschutzgebiet besteht nur auf dem Papier.

Wie die Jagd im Schutzgebiet im Einzelnen aussieht, hat Eilert Voß dokumentiert. Er beteiligt sich für den Wattenrat Ost-Friesland an der „Gänsewacht„. Die Gänsewacht wurde 2008 von einigen Naturschutzgruppen ins Leben gerufen, um die zahlreichen bekanntgewordenen Verstöße gegen das Jagdgesetz durch Jäger zu dokumentieren. Eilert Voß verfügt über eine hervorragende optische Ausrüstung, mit der er auch auf einen Kilometer Entfernung noch ins Detail gehen kann, oft völlig unbemerkt von den grünen Schießern. Die „Gänsewacht“ wurde vor einem Jahr heftig von Jägern aus dem Ostfriesischen aufs Korn genommen und mit der „Stasi“ gleichgesetzt, die Jäger verbreiteten eine „Schwarze Liste“ von Jagdkritikern.  Eilert Voß´ akribischer Bericht von nur vier Jagdtagen von vielen im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ bei Emden an der Ems, Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Emsmarschen Leer-Emden“, ist nachfolgend  nachzulesen, der Text und die Bilder sprechen für sich.

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Gänsewacht im NSG „Petkumer Deichvorland“ an der Ems (Stadt Emden),Teil des EU-Vogelschutzgebietes „Emsmarschen Leer-Emden“, Standort: Aussichtsplattform auf Petkumer Sielgebäude, Situationsbericht vom 1. bis 4. Dez. 2009    Verfasser: Eilert Voß, Emden, Tel.: 04921-55926, alle Fotos ©: Eilert Voß/Wattenrat  (Hier als.pdf: Gänsewacht Petkumer Deichvorland, Autor: Eilert Voß.)

 
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edit #1, 18.Dez. 2009: Der zweite Bericht bis zum 18.Dezember 2009 liegt hier als Gänsewacht_Petkum_2-Bericht_Dez2009 abrufbar vor . Die unveränderte Verbreitung ist ausdrücklich erwünscht!
 

edit #2, 06.Jan. 2010: Eilerts Voß‘ Berichte und Fotos werden ständig auf der Seite der Gänsewacht aktualisiert, die Seite wird von Werner Hupperich gepflegt. Auch ein örtlicher Politiker der FDP aus Petkum, Erich Bolinius, hat sich des Themas Gänsejagd im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“ angenommen: „Die Aufzeichnungen von Eilert Voss aus Widdelswehr erinnern mich stark an vergangene Zeiten in der DDR.“  Unbequeme Wahrheiten kommen also gleich wieder in die Stasi-Schublade, obwohl hier nichts heimlich und ohne Wissen der beteiligten Jäger geschieht.  Ob seine Fehleinschätzung daran liegt, dass er mit einem Gänsejäger verwandt ist ?

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01.Dez.2009

Posten wird um 7:35 Uhr bezogen, Kamera und das Spektiv aufgebaut. Lautes Gänsegeschnatter kommt aus Richtung des Bracklow- Polders. Auszählung von 8 Panorama- Aufnahmen ergeben am Computer 5.265 Nonnengänse, 390 Blessgänse und 25 Graugänse.

Ungestörter Gänseschlafplatz NSG „Petkumer Deichvorland“ – Foto: Eilert Voß

Um 8:00 Uhr wird das Geschnatter lauter und wie auf Kommando erheben sich zeitgleich alle Gänse und fliegen in weitem Bogen, sehr niedrig, über’s Riedgebiet des östlichen Vorlandes in den äußersten Salzwiesenabschnitt. Sie landen unweit des Stauwehres in Gandersum. Mit versch. Dokumentaraufnahmen ist erneut der Beweis erbracht, dass im westlichen Petkumer Deichvorland ein wichtiger Gänseschlafplatz existiert. An diesem Morgen kein Zuzug von Bless- und Nonnengänsen aus den Schlafplatzgebieten westlich von Pogum. Auch das unterstreicht, dass die rechtsemsisch äsenden Nonnen- und Blessgänse das Petkumer Vorland als Schlafplatz nutzen, denn im Bracklow- Polder sind Gänse nicht den Tideschwankungen des Dollarts ausgesetzt. Die kahlen Schlickbereiche des Bracklow- Polders sind zugleich die Gewähr dafür, dass Füchse in der offenen Landschaft sofort erkannt werden, wenn das Mondlicht für spärliche Lichtverhältnisse sorgt. (Vollmond am 2.Dez. 09)

Im NSG ist kein Jäger aktiv. Gegen 8:20 Uhr taucht ein bekannter Gänsejäger am Siel auf, entdeckt mich auf dem Ausguck und macht kehrt. Acht Minuten später ein weiterer „Aufklärer“, beobachtet mich kurz aus dem Auto und braust davon.

Ende der Beobachtung des Petkumer Deichvorlandes 9:30 Uhr.

02.Dez.2009

7:33 Uhr Aufbau der Geräte. Im Sommerpolder keine einzige Gans. Deutliche Hinweise auf Jagdaktivitäten im Emsgebiet oder einer anderen Störung des Nahbereichs des Schlafplatzes.

Der Schlafplatz befindet sich in Nähe des Anlegers des Petkumer Ems- Fischers. Im Morgengrauen betritt er gelegentlich  die Steganlage und löst bei Nonnengänsen den Flucht-Reflex aus. Diese Störung ist aber nie mit einem Schussknall verbunden und ist wohl ein Grund dafür, dass Nonnengänse den Polder als „einigermaßen sicher“ einstufen.

8:01 Uhr Pogum:……………..1 Schrotschuss

(Knallautomat im Bereich Pogum- Dyksterhusen abgeschaltet)

8:03 Uhr Hatzum:…………….1 Schrotschuss

8:03 Uhr Pogum: ……………. 1 Schrotschuss

8:05 Uhr Oldendorp: …………2 Schrotschüsse

8:05 Uhr Ditzum: …………….1 Schrotschuss

8:18 Uhr Borssum: ………… ..2 Schrotschüsse

8:25 Uhr Petkum- Fähranleger: Ein Smart- Kleinwagen fährt vor. Der Fahrer macht durch die  geöffnete Scheibe ein Foto von mir. (Kennz. bekannt).  Spätestens ab jetzt liegt den Jägern ein Bildbeweis vor, dass die    Gänsewächterzeit angebrochen ist.

8:31 Uhr Pogum:………………1 Schrotschuss

8:35 Uhr Pogum:………………5 Schrotschüsse

8:38 Uhr Pogum:………………3 Schrotschüsse

8:40 Uhr Pogum:………………1 Schrotschuss

Ende der Beobachtung 9:15 Uhr

Seite 2

03.Dez. 2009

7:30 Uhr Aufbau.

8:01 Uhr …………………………Unter lautem Geschnatter verlassen mind. 6.500 Nonnengänse zum östlichen Vorland. Keine Störung hat sie dazu veranlasst.

8:02 Uhr Pogum:………………Gänseschwärme verlassen den Schlafplatz im Dollart und ziehen in riesigen Wolken ins Rheiderland.

8:02 Uhr Pogum:……….. ……3 Schrotschüsse in Gänseschwärme

8:03 Uhr Dyksterhusen:…….2 Schrotschüsse

8:05 Uhr Pogum:……………..1 Schrotschuss in Gänseschwarm

8:11 Uhr Pogum:………………1 Schrotschuss in Gänseschwarm

8:17 Uhr Ditzum:……………..2 Schrotschüsse in Gänseschwärme

8:25 Uhr:………………… …….Große Gänseschwärme aus Richtung Dollart. Gruppen zwischen    jeweils 1.000 und 3.000 Indiv. Ziehen ins
Rheiderland.

8:29 Uhr Nendorp:………………..1 Schrotschuss

8:29 Uhr Ditzum:…………………..1 Schrotschuss

8:30 Uhr Ditzum:…………………..1 Schrotschuss

8:41 Uhr Ditzum:…………………..1 Schrotschuss

Ende der Gänsewacht 9:20 Uhr

04. Dez. 2009

7:33 Uhr Aufbau

7:41 Uhr:………………………………Ein Pkw der Moormerländer Deichacht fährt mit eingeschaltetem  Abblendlicht über die Deichkuppe in Höhe des Bracklow- Polders. Alle Gänse des Schlafplatzes verlassen in Panik das  Vorland und fliehen zur Ems. Die genaue Anzahl ist nicht                    bekannt  (Fahrer des Wagens ist ein Verbandsingenieurder Deichacht).

7:49 Uhr:…………………………….. Er besucht mich auf dem Wächterposten des Siels seiner  Zuständigkeit.

7:49 Uhr Pogum:……………………3 Schrotschüsse

Mache ihn darauf aufmerksam, dass er soeben einen riesigen Gänseschwarm aus einem Schlafgebiet vertrieben hat. Die Existenz des Schlafplatzes sei ihm nicht bekannt, antwortet er. Nach einem kurzen Streitgespräch wegen der unglaublich dreisten Entfernung des Absperrzaunes zum Teekabfuhrweg,  seitens der Moormerländer Deichacht am 17.8.09, entfernt er  sich. Natürlich bekam er noch einen Hinweis auf seine   mangelnde Dialogbereitschaft in Dingen des Umweltschutzes  mit auf den Weg  ( Entscheidungsträger wie der Ingenieur oder die Büroverwalter des amtlichen Naturschutzes sind alleinverantwortlich für die Missstände im Petkumer NSG).

7:57 Uhr Petkum NSG- Ost: … 2 Schrotschüsse von einem Jäger am Rande des Riedfeldes auf  drei viel zu hoch fliegende Graugänse. Eine Gans ist scheinbar  angebleit, schüttelt sich mehrfach, fliegt aber weiter.

Jäger im Vogelschutzgebiet, Foto (C): Eilert Voß

Jäger im Vogelschutzgebiet, Foto (C): Eilert Voß

7:57 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss auf eine Graugans. Sie fällt wie ein Stein auf’s   Vorland. Kein Hund in der Nähe.

7:58 Uhr Petkum NSG- Ost:…..2 Schrotschüsse aus dem Riedgebiet

7:59 Uhr Petkum NSG- Ost:…..2 Schrotschüsse aus dem Riedgebiet in Emsnähe.

8:01 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss aus mittlerem Riedgebiet auf  zwei viel zu hoch  fliegende Graugänse.

Seite 3:

8:10 Uhr Dyksterhusen:……….3 Schrotschüsse

8:11 Uhr Bracklow- Polder:…. .230 Nonnengänse fliegen, vom Dollart kommend, in den Polder.

8:11 Uhr Petkum NSG- Ost:……1 Schrotschuss, Graugans fällt tot zu Boden. Gleichzeitig flüchten  230 Nonnengänse (die soeben eingeflogen waren) zusammen mit   7 Graugänsen Richtung Ems.

8:11 Uhr Ditzum:…………………3 Schrotschüsse in mittelgroßen Gänseschwarm.

8:11 Uhr Petkum NSG- Ost:……4 Schrotschüsse von zwei Jägern an zwei versch. Orten innerhalb  des Riedgebietes.

8:11 Uhr Petkum NSG- Ost:……2 Schrotschüsse auf zwei viel zu hoch fliegende Graugänse.   Zu Boden fällt keine Gans. Verletzung nicht beobachtet.

8:12 Uhr Petkum NSG- Ost:……5 Schrotschüsse von mind. 3 Jägern aus dem Riedgebiet auf   Graugänse. Eine Gans fällt an den Rand des Riedgebietes.

8:18 Uhr Petkum NSG- Ost:……5 Schrotschüsse aus dem Riedgebiet in sehr hoch fliegende   Graugänse. Eine torkelt durch die Luft und sinkt flatternd zu   Boden. Ob die anderen 4 Graugänse verletzt wurden, konnte ich  nicht beobachten.

8:19 Uhr Borssum:…………………1 Schrotschuss aus Richtung Borssumer Siel

8:20 Uhr Borssum:………………..2 Schrotschüsse Borssumer Siel

8:27 Uhr Nendorp:………………..2 Schrotschüsse

8:31 Uhr Nendorp:………………..2 Schrotschüsse

8:31 Uhr Borssum:………………..1 Schrotschuss auf Gänse, die vom Dollart ins Binnenland fliegen

8:32 Uhr Dyksterhusen:…………2 Schrotschüsse

8:35 Uhr Petkum NSG- Ost:…….2 Schrotschüsse. Eine Gans unbek. Art fällt zu Boden.

8:35 Uhr Petkum NSG- Ost:…..2 Schrotschüsse von Gänsejäger im südlichen Riedfeld auf zu hoch fliegende graue Gänse unbek. Art. (Situation im Bild  festgehalten).  Keine Gans fiel zu Boden.

Jäger, schießt zu hoch auf nicht ansprechbare Gans, Foto (C): Eilert Voß

Jäger schießt auf zu hoch fliegende Gänse im Schutzgebiet – Foto: Eilert Voß

8:39 Uhr Pogum:…………………..2 Schrotschüsse

8:39 Uhr Petkum NSG- Ost:…..2 Schrotschüsse von zwei versch. Standorten im Riedgebiet.

8:40 Uhr:……………………………..Anruf bei der Emder Polizeidienststelle wegen der beobachteten  jagdlichen Mißstände im Petkumer NSG. Ich mache die Polizei  aufmerksam, dass mehrere Jäger im Gelände sind und nur ein   einziger Hund dabei ist. Ein Jäger sitzt mindestens 600 Meter von dem Hundehalter entfernt. Weiterhin gab ich mündlich zu  Protokoll, dass die Jagdgesellschaft eines bekannten Petkumer Jägers sichtlich auf zu hoch fliegende Gänse schießt und  mindestens in einem Fall gesehen wurde, dass eine Gans verletzt  wurde. Der Beamte sagte mir zu, dass er eine Polizeistreife zum  Petkumer Fähranleger schickt.

8:48 Uhr Petkum NSG- Ost:…..5 Schrotschüsse auf kleine Gänsegruppe.

8:48 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss auf 3 unerreichbar hoch fliegende Graugänse  von dem Gänsejäger, der unweit des Emsufers auf Beute lauert  und bereits mehrfach dabei beobachtet wurde, dass er die Flughöhe der Gänse in Bezug zu seiner Waffe falsch einschätzt.     Bekannt ist, dass der Revierinhaber Jungjäger  ins NSG Petkum  einlädt. Hier sollen sie ihre Erfahrungen im Umgang mit der  Flinte und der Erkennung von Vogelarten sammeln   (Eine unglaubliche Jagdpraxis in einem international  bedeutsamen Feuchtgebiet am Rande des Weltnaturerbes Dollart).

8:48 Uhr Pogum:………………..1 Schrotschuss

8:52 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss,  Gans fällt tot zu Boden.

8:52 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss auf zu hoch fliegende Graugans,  Schuss fiel aus  Mittelbereich des Riedfeldes.

8:53 Uhr Ditzum:………………. 1 Schrotschuss auf ziehende Gänsegruppe.

Seite 4:

8:54 Uhr Petkum NSG- Ost:…..1 Schrotschuss vom Gänsejäger in Emsnähe auf zu hoch  fliegende Graugänse. Wieder einmal beweist dieser Jäger  seine mangelnden Kenntnisse.

8:55 Uhr Ditzum:…………………..1 Schrotschuss

9:00 Uhr Petkum NSG- Ost:……  Ende der Gänsejagd im östlichen Teil des Petkumer NSGs.

Jäger sammeln ihre Beute ein und verstauen sie teilweise  in blaue Plastiksäcke. Graugänse tragen sie für mich als  Beobachter der Szenerie offen, am Handgelenk baumelnd,  durchs Gelände. Ein bekannter Jäger trägt einen großen  Plastikeimer mit Deckel. Andere haben Rucksäcke dabei.

Abtransport der Beute – Foto (C): Eilert Voß

An einem Sammelplatz am Rande des Riedfeldes wird  augenscheinlich die Beute verstaut.Für mich ist dieser  Vorgang nicht einsehbar. Bemerkung: Wer kontrolliert  eine Jagdgesellschaft von 6 Jägern, wenn die Beute in   geschlossenen Säcken, oder Eimern abtransportiert wird?  Zumindest sollte gesetzlich geregelt werden, dass erschossene  Wildtiere für jedermann offen sichtbar getragen werden.)

Teilen der Beute, Foto (C): Eilert Voß

9:14 Uhr Petkum NSG- Ost:……Ein Jäger wäscht eine blutige Graugans in einem Tränkebecken  für Vorlandrinder. Ob das der richtige Umgang mit der   potentiellen Gefahr einer Verbreitung von gefährlichen Vogelkrankheiten und der damit zusammenhängenden Gefährdung  von Rindern sein könnte, kann ich nicht beurteilen  (Fotos der unappetitlichen Kadaverwäsche sind vorhanden.).

Waschen der blutigen Gans in Viehtränke, Foto (C): Eilert Voß

Waschen der blutigen Beute in einer Viehtränke – Foto: Eilert Voß

9:18 Uhr Petkum Siel:…………..  Verlasse meinen Posten und fahre mit dem Auto zum  Sammelplatz der Gänsejäger am östlich von Petkum gelegenen  Schafstall. Neben den Fahrzeugen waren offen sichtbar  erschossene Graugänse ausgelegt. Die Plastik- und Rucksäcke waren verstaut.   Natürlich gab es das obligatorische Streitgespräch, in dem der  Revierinhaber selbstverständlich leugnete, dass seine  Jagdgesellschaft vor zwei Jahren dabei ertappt wurde, als ein  Gänsejäger mit einer unter dem Arm geklemmten Nonnengans durch die Salzwiese des Petkumer Vorlandes stapfte und ein  gerichtsfester Videofilm von der Begebenheit gedreht wurde.  An all das will der Jagdpächter und ehem. Bürgermeister sich  nicht erinnern.

Beute wird verladen; Foto (C): Eilert Voß

„Jagdrecht“ in bester Verwaltung beim Auricher   Staatsanwalt Lohmann, der meines Wissens mind. 10 Verfahren gegen Jäger eindampfte.  Mit einer Aussageverweigerung gab sich der Statthalter des  Jagdrechts zufrieden und stellte das Verfahren wegen des  Vorwurfs der Jagdwilderei ein! Amen.

16:39 Uhr Pogum:…………. Erneut hallen Schüsse über die Ems. Ein ganz normaler Tag  innerhalb des sich jährlich wiederholenden Massakers an nordischen Enten und Gänsearten.

Die Wasservogeljagd an Ems und Dollart ist eine Schande für eine Kulturnation wie Deutschland. Lasst uns die italienischen Verhältnisse im und am Weltnaturerbe Wattenmeer endlich beenden!

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4 Antworten zu Dokumentation: Gänsejagd im Naturschutzgebiet „Petkumer Deichvorland“/Ems

  1. MK sagt:

    @joemoe

    „Geistekrankheit“!:

    Die Jäger im Petkumer Deichvorland sind Schießer, keine Jäger. Klar halten die sich an die „Vorschriften“: Sie jagen ganz legal eineinhalb Stunden vor Sonnenaufgang, bei völiiger Dunkelheit; auf was sie ballern, können sie gar nicht sehen. Diese „Vorschriften“ taugen nichts und müssten geändert werden. Auf „Vorschriften“ haben sich schon ganz andere berufen.
    Diese Schießerei hat nur etwas mit Spaß am absichtlichem Töten zu tun, da gibt es keine verschwurbelten hehren „waidmännischen“ Ziele. Wenn einem die Argumente ausgehen, wird Lüge oder gar „Extremismus“ unterstellt. Was hat denn der Naturschutz für andere Interessen, als Tiere in ihren Schutzgebieten in Ruhe zu lassen? Der erste Bundespräsident hat das schon sehr früh klar erkannt: „Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.“ -Theodor Heuss: Tagebuchbriefe 1955-1973.
    Die Jäger, die in Schutzgebieten auf Vögel jagen und dabei auch bestandsbedrohte Arten weiträumig vertreiben, sollten sich einfach nur schämen. In der Öffentlichkeit haben sie keinen Rückhalt, die findet das nur widerlich.

  2. joemoe sagt:

    @Hanno,

    lass dich nicht blenden, auch die Jäger im Petkumer Deichvorland halten sich an die Vorschriften!

    …es lohnt sich nicht hier zu diskutieren, wie bei jeder anderen Form des Extremismus wird auch hier gelogen und man benutzt verdrehte Tatsachen zur Stimmungsmache. Mit teils bis ins lächerliche verstümmelten Aussagen (siehe Kommentar Werner Hupperich) wird hier mit allen Mitteln versucht eigene Interessen zu unterbreiten, koste es was es wolle.

  3. @Hanno: Sicherlich. Zweifellos ist auch unter Metzgern der eine oder andere Vegetarier zu finden. Man muss eben nur gründlich genug suchen..

    Werner Hupperich

  4. Hanno sagt:

    Es gibt auch Jäger die sich an die Vorschriften halten.

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