Nachbars Pfau

Nachbars Pfau

Dieser Pfau eines Nachbarn besuchte uns bis vor kurzem täglich. Er streifte den ganzen Tag durch den Garten oder das Dorf, machte sich im Winter über das bereitgestellte Vogelfutter für Kleinvögel her und baggerte im Frühling in Ermangelung eines Weibchens unsere Hühner an, die den Angeber jedoch kaum beachteten. Da die Hühner aber volljährig sind, griffen wir nicht ein.

Zudem ließ der Pfauenmann seine durchdringende Stimme erschallen, die aber nicht alle Nachbarn als Wohlklang empfanden. Da er regelmäßiger Gast war, bekam er auch einen Namen: Zunächst nannten wir ihn „Henry“, später adelten wir ihn wegen seines prächtigen Gefieders zu „Sir Henry“. Als wir den hübschen Vogel einmal in unserem Garten fotografierten und die Lokalzeitung das Bild auch abdruckte, lag abends eine Schubkarrenladung Pferdemist vor unserer Haustür. Der Pfauenbesitzer beschimpfte uns telefonisch wegen des Bildes und der Veröffentlichung seines Pfaus, den wir angeblich „abwerben“ wollten. Wollten wir aber gar nicht, der Pfau kam stets freiwillig zu uns und ging jeden Abend wieder. Gegen den Pferdemist hatten wir eigentlich auch nichts, der ist gut für unsere Rosen, nur der Ablageplatz war unpassend gewählt, nach vorheriger Absprache hätte man sicher einen besseren Ort näher an den Rosen dafür finden können.

Ein „Geschenk“: Pferdemist am falschen Ort

Auf „Facebook“, dem angeblich „sozialen“ Netzwerk, wurde dieser Pfau von den Besitzer-Nachbarn zum Thema gemacht, Zitat: „unangenehme Zeitgenossen“ betrachteten ihn „schon fast als ihr Eigentum“. Fragt sich nur, wer tatsächlich die „unangenehmen Zeitgenossen“ sind. Vielleicht gerade die, die mittels „Facebook“ mit merkwürdigen Verdächtigungen ihre Nachbarn in Misskredit zu bringen versuchen?

Nein, nicht unser Pfau: hungriger winterlicher Besuch am Futterhäuschen

Nun kommt der Pfau nicht mehr, oder nur noch selten. Manchmal wird er abends „von der Leine“ gelassen und läuft dann wieder durchs Dorf. Vielleicht liegt es an einer Nachbarin, die sich wegen des umherstreifenden Pfaus beim Ordnungsamt beschwerte. Merke: Halte Deinen Pfau in der Voliere, dann gibt es keinen Nachbarschaftsärger. Und um weiteren telefonischen Beschimpfungen aus dem Wege zu gehen, wird der Pfau hier auf den Bildern zumindest im Kopfbereich unkenntlich gemacht, auch wenn er kein Recht am eigenen Bild für sich in Anspruch nehmen kann. Was tut man nicht alles für den nachbarlichen Frieden…

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